Belgien Klassik: Die ersten Markenausgaben Die Epaulettes - 1. Juli 1849

Am 1. Juli 1849 erschienen die ersten Briefmarken von Belgien, wegen der markanten Schulterstücke des abgebildeten Königs Leopold I. auch Epauletten genannt. Der Entwurf stammt von J. Wiener, die Gravierung wurde von J.H. Robinson ausgeführt,  während der farbige Kupferdruck im Atelier du Timbre Bruxelles erfolgte.

Es wurden verausgabt: Nr. 1 : 10 Centimes braun, Auflage 5.250 000
                                              Nr. 2 : 20 Centimes blau, Auflage 5.250 000

Das Papier, das von den Gebrüdern Ollin aus Brüssel, geliefert wurde, war handgeschöpft und kommt in fast kartonartiger Stärke bis ganz dünn vor. Das Papier ist zudem mit dem Wasserzeichen 1 - Monogramm recht- oder linksliegend mit Einfassung - versehen. Beide Werte waren eigentlich für den Briefverkehr im Inland gedacht: 10 Centimes für eine Strecke unter 30 km, 20 Centimes für weitere Entfernungen jeweils für einen einfachen Brief bis zu 10 g.

Zur Entwertung kamen dabei erstmals Balkenstempel mit Nummern, die in alphabetischer Reihenfolge der Postkantore vergeben wurden.

Die Platten, die in der ersten Zeit zum Druck gebraucht wurden, bestanden aus 200 Feldern, die durch 
einen Mittelsteg von 12 mm Breite in zwei Gruppen zu je 100 Stück ( 10 x 10 ) geteilt waren.
Das Papier wurde zunächst mit den Wasserzeichen versehen; jedes Markenexemplar mit zwei verschlungenen Buchstaben 'LL' (liegend) und mit einem Linienrechteck als Einfassung ( WZ 1 ).
Nach langer Unklarheit konnte festgestellt werden, dass die verschlungenen Buchstaben 'LL' vom linken hunderter Bogen nach rechts, und die vom rechten hunderter Bogen nach links liegen. Die Köpfe der Monogramme sind also immer zum Mittelsteg gerichtet. So hat sich die Möglichkeit eröffnet, beim bildseitigen Betrachten einer Marke an der Lage des Wasserzeichens zu erkennen, aus welchem Bogenteil die Marke stammt. Gleiches trifft auch für die nachfolgend verausgabten Medaillonmarken mit Wasserzeichen 1 oder 2 zu. Der gesamte Markenbogen war auch mit Randwasserzeichen versehen.
Nach dem ersten Abzug der Platte musste durch ungenaue Justierung und ungleiche Druckbelastung eine 
Retusche und Nachgravierung von vielen Marken vorgenommen werden. Dabei sind Griffelschläge entstanden, die oftmals auch über mehrere Marken hinweg reichen und damit den Versuch erleichtern, Platten zu rekonstruieren und den Nachweis der Zusammengehörigkeit mehrerer Marken zu führen.
 

Nr. 1: 2x als 20-Centimes-Frankatur für einen einfachen Inlandsbrief mit Beförderungsstrecke über 30 km von Antwerpen nach Brüssel.

Doppelstück der Nummer 2 auf Auslandsbrief von Gent nach Tourcoing in Frankreich, portogerecht mit 40 Centimes frankiert. 

Die Medaillons                                                               Nr. 3 - 13; 1849/50 bis 1863

Für den Postverkehr mit dem Ausland wurde einige Monate nach Erscheinen der Epaulettes am 17. Oktober 1849 der 40 Centimes-Wert Medaillons mit Wasserzeichen 1 ausgegeben (Nr.5A). Dieser Wert war zunächst für den Briefverkehr nach Frankreich, ab 15. Februar 1850 nach England und ab 1. Juli 1850 auch nach Luxemburg und der Schweiz für Briefe mit einem Gewicht von bis zu 7/½ Gramm vorgesehen.
Am 10. August 1850 erschienen zwei weitere Medaillons mit Wz 1 zu 10 bzw 20 Centimes (Nr. 3 u. 4 A).
Das handgeschöpfte Papier kommt in sehr dünner (Pergament), dünner, mittlerer und dicker Stärke vor.

 

   Nr. 3 - 5 A: 10, 20 und 40 Centimes mit Wz 1

   Nr. 3 - 5 B: gleiche Werte, jedoch mit Wz 2

   Nr. 6: 1 Centime ohne WZ

   Nr. 7 - 9 I und II: gleiche Werte, jedoch ohne Wz

Die ersten gezähnten Briefmarken

Die ersten gezähnten Briefmarken des Landes wurden in der Zeichnung der bisher erschienenen geschnittenen Medaillons am 11. April 1863 ohne Wasserzeichen in folgenden Wertstufen ausgegeben:

Nr. 10 A - C zu 1 Centime als Drucksachen- und Zeitungsmarke.
Nr. 11 - 13 A - C in den Wertstufen 10, 20 und 40 Centimes.

Vierfaches Porto für einen 36 Gramm schweren Brief aus 1864 von Antwerpen nach Paris 1,60 Franc (4 x 40 Centimes Nr. 13)

Brief vom 16. Juli 1855 von Brüssel ins über 30 Kilometer entfernte Avelghem. Freigemacht wurde der Brief mit Medaillon Nummer 4 zu 20 Centimes, womit das Porto für einen Brief bis 10 g und über 30 Kilometer Entfernung abgedeckt wurde.

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