Ganzsachen

Nach den Briefmarken wollen wir nun noch die reichhaltigen Ganzsachenausgaben Luxemburgs betrachten. 
Vorweg eine kleine Übersicht:


1. 90% aller Ausgaben sind Postkarten. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Vorläufern, Entwürfen, einfachen                     Postkarten, Doppelkarten und Bildpostkarten.
2. Umschläge, zu unterteilen in Postaufträge aus den Jahren 1877 bis 1882 und moderne Umschläge seit 1998                     für den allgemeinen Postgebrauch.
3. Bons de Poste in 10 Wertstufen, 1884 ausgegeben in einer Auflage von je 10.000 Stück.
4. Internationale Antwortscheine (IAS).
5. Postogramme (Telegrammumschläge) ab 1978.
6. Eine Serie Bildkartenbriefe, erschienen 1938

Zu 1: Postkarten, anfangs Correspondenzkarten genannt, erschienen zuerst als Vorläufer ohne Markeneindruck, sowohl als offizielle Postausgaben als auch als private Emissionen. Naturgemäß sind diese selten, gebraucht gar Raritäten. 
Die ersten Ausaben mit Wertstempeleindruck sind sehr unregelmäßig geschnitten und weisen innerhalb jeder Hauptnummer positionsbedingte Unterschiede auf, denn sie wurden in Bogen von 4, 8 oder 9 Karten gedruckt, die sich mehr oder weniger unterscheiden. 
Von Anfang an gab es Doppelkarten, die man oft an Korrespondenzpartner im Ausland schickte. Die gelaufenen Antwortkarten tragen darum oft ausländische Stempel. Es existieren viele Probedrucke von Karten ohne Wertstempel, mit Wertstempeln in unsinnigen Wertstufen oder in abweichenden Farben.  
 

Bildpostkarte der ersten Serie mit 
Linolschnittbild von Bad Mondorf (Serie ab 1927) 

 

Wie in Deutschland sind auch in Luxemburg viele Serien von Bildpostkarten erschienen. Anfangs nahm man Linolschnitte als Bilder, später Fotografien.

Zu 2: Postauftragsumschläge, die im 19. Jahrhundert nicht für den allgemeinen Gebrauch bestimmt waren, sondern nur für Postaufträge genutzt werden konnten. 

Es gibt hier nur eine Hauptnummer zu 30c, die allerdings in einer Reihe von Varianten aufgelegt wurde. Erst ab 1998 kamen Umschläge für allgemeine Verwendung an die Schalter.
 

Zu 3: Die Bons de Poste sind mit den Postal Orders im englischsprachigen Raum vergleichbar. Sie haben sich letztlich aber nicht durchsetzen können. So ist 1884 nur eine Serie erschienen, die heute zu den Raritäten des Sammelgebiets Luxemburg gehört. 

Bon de Poste (1884)

Zu 4: Ebenfalls weniger bekannt dürfte ein weiteres Sammelgebiet Luxemburgs sein, die Internationalen Antwortscheine. Diese sollten den Verkehr mit ausländischen Briefpartnern erleichtern, ähnlich wie wir es bei vielen Antwortkarten finden. Abgebildet sind zwei der frühesten Typen, links im Rommuster, rechts im Londonmuster.
Benannt wurden die Muster jeweils nach den Festlegungen der UPU – Tagungsorte. 

IAS zu 30c von 1907 im Rom – Muster

IAS zu Fr 8,- im London - Muster

Zu 5: Postogramme sind Umschläge aus neuerer Zeit mit vorausbezahlter Frankatur zur Versendung von Telegrammen. Ihr Status als Ganzsachen scheint ein wenig umstritten zu sein. Im Michel werden sie aufgeführt, der Prifix verschweigt sie. Vier Ausgaben sind seit 1978 bekannt geworden.

Zu 6: Bebilderte Kartenbriefe hat es nur in einer Serie 1938 gegeben. Ihr Seltenheitsgrad, besonders in (echt) gelaufenem Zustand, wird auch heute immer noch weit unterschätzt. 
Zwei Wertstufen, 70c violett und Fr 1,25 grün (beide im Muster Charlotte mit CH und Krone), 
reich bebildert mit jeweils sechs Fotografien luxemburgischer Ortschaften und Burgen, erschienen anlässlich des Kongresses des Internationalen Touristenbundes im August 1938 zum 40jährigen Bestehen. Die Ausgabe scheint gar nicht wirklich in das Bewusstsein der Sammler, geschweige denn der Bevölkerung, eingedrungen zu sein. 

Kartenbrief von 1938

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.