Bahnpost

Ein Teilgebiet der Belgienphilatelie mit herausragender Bedeutung und beträchtlichem Umfang ist zweifellos die Bahnpost, zumal Belgien schlechthin zu den Pionierländern des Eisenbahnverkehrs zu zählen ist.

Bahnpost und fahrende Zugpostämter (Bureau Ambulants)

Die fahrenden Zugpostämter sind 1840 erstmalig versuchsweise auf der Strecke Brüssel -Antwerpen eingesetzt worden. Der schnelle Ausbau der Eisenbahnlinien, insbesondere der von Ostende zur preußischen Grenze über Brügge, Gent, Mechelen, Leuven, Landen und Lüttich (1843 fertig gestellt), beförderte auch die Einführung der ambulanten Bahnpost, die sich in den vorangegangenen und bis 1850 zügig fortgesetzten Versuchen zunehmend bewährt hatte.

Die Aufgabe der fahrenden Zugpostämter bestand darin, die aus den Bahnhofsbriefkästen der jeweiligen Strecke entnommen Postsendungen zu bearbeiten, d.h. zu befördern, auf die Stationen der Strecke zu verteilen oder die Leitwege fest zu legen.
 

Zum umfangreichen Gebiet des Sammelgebietes 'Bahnpost in Belgien' gehören zweifellos auch die Eisenbahnpaketmarken. In Sammlerkreisen erfreuen sich diese Marken zwar mitunter keiner all zu großen Beliebtheit. Wer sich allerdings etwas näher mit diesem Randgebiet der belgischen Philatelie befasst wird jedoch schnell feststellen, welche Vielfalt im Aufbau einer derartigen Spezialsammlung stecken kann.

In Belgien war die Eisenbahn in allen Orten mit Bahnverbindung für den Paketdienst zuständig. Zu diesem Zweck wurden ab 1879 Eisenbahnpaketmarken verausgabt, mit denen die Pakete auf den Frachtbriefen frei zu machen waren. Die Entwertung der Marken auf den Frachtbriefen erfolgte durch rechteckige Bahnstempel, achteckige Telegraphenstempel oder auch durch runde Poststempel. 

 

Vorschriftengerecht bearbeiteter Brief aus dem Jahr 1860 von Ostende nach Toulon in Frankreich. Balkenstempel der Bahnlinie O II (Ouest II = West II) von Gent nach Mouscron.

Obwohl es sich bei den Bahnpostmarken strenggenommen nicht um Postwertzeichen, sondern um Quittungszettel für Frachtbelege handelt, erfreuen sie sich weithin großer Beliebtheit.

Dem Druck dieser Marken ist jedoch offenkundig nicht die Aufmerksamkeit des Druckes von Briefmarken geschenkt worden, und so haben sich endlos viele Plattenfehler eingeschlichen, die nach dem umfassenden Werk von Erna Grosche den Spezialsammler zu Rekonstruktionen ganzer Druckplatten einladen.

Streckenkarte der belgischen Eisenbahn von 1860, aus der die frühzeitige Dichte des Eisenbahnnetzes des Landes deutlich wird. 
 

Bei der ersten Ausgabe findet man auch rahmenlose Ein- und Zweizeilenstempel vor, wie in der nebenstehenden Abbildung gezeigt.

Da ein Druckbogen der Eisenbahnmarkenausgaben von 1902 - 1914 aus nur einem verfielfältigten 25er Block bestand, finden sich 14 Plattenfehler viermal auf einem Druckbogen und können zur schnellen Feldbestimmung dienen.

 

Hier Plattenfehler 1, der auf den Feldern 1, 26, 51 und 76 vorkommt.

Bruch über ER von FER im oberen, inneren Rand

Eine Einführung zu den 14 Plattenfehlern der Eisenbahnmarken von 1902 - 1914  findet Sie auch hier verlinkt.

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